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Antworten auf Elternfragen

Liebe Eltern,

 

nach dem gestrigen Telefonat mit Frau Messer von der Stadt Waiblingen, kann ich erneut sagen, dass mit bestem Wissen und Gewissen ein Konzept für Kitas unter den derzeit gültigen Bestimmungen des Landes BW erarbeitet wurde, auch wenn es noch immer viele Familien vor Herausforderungen stellt.

 

Es ist unmöglich allen gerecht zu werden, aber vielleicht kann dieser Beitrag ein wenig Verständnis wecken und zur Aufklärung der Situation führen.

 

Frau Messer hat sich während dem Gespräch mit mir einige Stichpunkte notiert, um Nachbesserungen zum aktuellen Konzept einzuleiten bzw. im neuen Konzept zu berücksichtigen. Dies betrifft beispielsweise die Vorschulkinder. Für sie soll es Anregungen für zu Hause geben. Diese sind jedoch nicht so zu verstehen, dass der Träger seine Pflichten abgeben möchte, sondern, es soll als Anreiz verstanden werden, wie Eltern ihre Kinder auf die Schule zusätzlich mit vorbereiten können. In Form einer Projektwoche sollen Kinder vor den Sommerferien noch einmal intensiv auf die Schule vorbereitet werden. Wie genau das aussehen wird, kann aber noch nicht gesagt werden, da nicht bekannt ist, welche Bestimmungen bis dahin gelten werden. Die Landesverordnung, die dem aktuellen Betreuungskonzept zugrunde liegt, gilt nur bis 15.6.2020.

 

Ebenfalls wird geprüft, ob und wie Bedarfserhebungen für die Sommerferien hilfreich sind. Fakt ist, wenn Erzieher/innen ihren Urlaub aufschieben, wird es zu Engpässen zu späteren Zeiten kommen. Es ist aber auch klar, dass viele Eltern bereits jetzt ihren Sommerurlaub nehmen mussten, um ihre Kinder betreuen zu können. Es wird sich seitens des städtischen Trägers sehr bemüht aus dieser Zwickmühle einen Kompromiss zu finden. Dafür müssen allerdings wieder die Voraussetzungen klar sein. Dem ist aktuell nicht so.

 

Sobald eine neue Landesverordnung erscheint, werden die Träger ihre aktuellen Konzepte daran anpassen. Wie das sein wird, kann noch niemand sagen. Eltern und Träger werden über die Presse gleichzeitig mit allen anderen über die neuen Verordnungen informiert, was dazu führt, dass erst verzögert Informationen über die konkrete Umsetzung an die Eltern erfolgen kann.

 

Aktuell gelten in den Kitas zwei unterschiedliche Konzepte:

  •  Notgruppenbetreuung
  •  Wechselgruppenbetreuung

Notgruppenbetreuung und Wechselgruppenbetreuung ist strikt getrennt (Kinder, Personal, Räume). Aus diesem Grund können auch keine Kapazitäten konzeptübergreifend geschaffen werden, um mehr als 6 Stunden Betreuungszeit in Wechselgruppen anbieten zu können.

 

Kinder, die in einer Notgruppe betreut werden, sind immer derselben Gruppe im selben Raum zugeordnet mit derselben Erzieher/innen. Notgruppen haben noch immer Vorrang. Dafür müssen sich Eltern mit einem entsprechenden Formular anmelden. Beim Ausfüllen vertraut die Stadt auf die Ehrlichkeit der Eltern.

 

Für alle anderen Kinder wurden die Wechselgruppen (pro Kita 1-2 Räume) geschaffen. Es wird dabei versucht immer die gleichen Erzieher/innen einer Gruppe zuzuordnen. Jede Gruppe ist immer im gleichen Raum. Das Konzept wird weiter ausgearbeitet und es wird geprüft, wie auch ein Mittagessen in einer nächsten Stufe der Kita-Öffnungen angeboten werden kann.

 

Kinder, die besonderen Förderbedarf haben und von einer Integrationskraft begleitet werden, werden aktuell auch entsprechend betreut, also mit ihrer Integrationskraft.

 

Für alle anderen, wie z.B. Kinder mit Sprachförderung, kann derzeit kein Förderangebot geleistet werden. Dafür reichen die verfügbaren Kapazitäten (Räume und Personal) nicht aus.

 

Aus alle den Gegebenheiten folgt, dass das offene Konzept momentan nicht gelebt werden. Stattdessen werden Kinder, wie früher in Gruppen betreut. Die Gruppen dürfen sich nicht mischen, auch nicht im Garten.

 

Die Entscheidung für die Variante, dass jedes Kind einmal pro Woche in die Kita darf, wurde getroffen, um eine Regelmäßigkeit für die Kinder und Familien zu schaffen. Die Alternative wäre gewesen, jedes Kind darf eine Woche täglich in die Kita kommen und danach 7 Wochen nicht mehr.

 

Das wäre für keinem von uns hilfreich gewesen. Jetzt dürfen sich mindestens die Kinder auf diesen einen Tag in der Woche freuen. Für die Eltern bestehen weiterhin große Herausforderungen, das ist allen klar. Jedoch ist unter den derzeitigen Umständen, kein erweitertes Angebot möglich.

 

Der jetzige Alltag in den Kitas führte teilweise auch zu Unmut, beispielsweise weil

  • U3-Kinder an der Tür abgegeben werden müssen und von einem fremden Erzieher/in angeholt werden,
  • U3-Kinder keinen geregelten Tagesablauf haben,
  • U3-Kinder bei Ü3-Kindern untergebracht werden,
  • Mittagschlaf nicht möglich ist,
  • Bring- und Abholzeitfenster nicht passen,
  • Kein Mittagessen angeboten wird,
  • Abgabe an der Tür abschreckt.

Auf der anderen Seite kamen auch positive Rückmeldungen. Eltern haben ihre Kinder gut auf die neue Situation in der Kita vorbereitet und diese akzeptieren das. Sie freuen sich nun ihre Freunde wiederzusehen. U3-Kinder gehen auch gerne zu den Großen und sind begeistert von den neuen Anregungen.

 

Den Rückmeldungen aus der Elternschaft nach, gibt es offensichtlich unterschiedliche Auslegungen der Konzepte in den einzelnen Kitas. Deshalb die Bitte von Frau Messer an alle Eltern, wenn Sie mit einer Situation nicht zufrieden sind, sprechen Sie das in Ihrer Kita an. Sollte das nicht helfen, dann wenden Sie sich gerne schriftlich oder telefonisch an Frau Messer. Sie unterstützt Sie gerne, denn oberste Priorität hat das Kindeswohl, auch unter diesen schwierigen Bedingungen. Dass ein Kind von einer fremden Person an der Tür abgeholt wird, darf nicht sein!

 

Dass derzeit die Bring- und Abholzeiten gestaffelt sind, liegt an der Einteilung des Personals und der Gruppeneinteilung. Wenn über einen langen Zeitraum eine Erzieherin ständig an die Tür gehen muss, um ein Kind abzuholen, führt das immer wieder zu Unruhe und die Aufsichtspflicht kann nicht gewährleitet werden.

 

Eine maximale Betreuungszeit von 6 Stunden ist deshalb gegeben, da das Personal nach 6 Stunden eine Pause machen muss (gesetzliche Regelung). Damit auch im Krankheitsfall die Betreuungszeiten nicht wieder reduziert werden müssen, hat man ein möglichst nachhaltiges und gerechtes Konzept entwickelt, dass Schwankungen im Personal bis zu einem gewissen Grad aushalten kann.

 

Es wird den Eltern beim Bringen und Holen ihrer Kinder ein Mundschutz ist empfohlen, er ist aber keine Pflicht.

 

Tests für Erzieherinnen sind derzeit weder vorgesehen noch verfügbar. Allerdings wurde von unserer Familienministerin des Bundes Frau Giffey bereits angekündigt, dass bundesweit mehr getestet werden soll. Ob und wie das in den Kitas erfolgen wird, ist aber nicht bekannt. Auch hier wissen die Träger nicht mehr als das, was auch die Eltern in der Presse mitverfolgen können.

 

Bezüglich der Kita-Gebühren gilt:

  •  März 2020: keine Nachzahlungen geplant
  •  April 2020: für alle Familien keine Gebühren
  •  Ab Mai 2020: anteilige Gebühren, je nach in Anspruchnahme (gilt derzeit bis Mitte Juni)

Demnach gilt, wer seine Kinder derzeit vollständig zu Hause betreut, zahlt keine Kita-Gebühren.

 

Ein weiterer Kritikpunkt aus der Elternschaft ist, dass Informationen viel zu spät bei den Eltern ankommen. Sie kamen auch zu unterschiedlichen Zeiten an. So konnte die eine Familie ihr Kind auf den neuen Kita-Alltag vorbereiten, die andere Familie aber nicht. Das haben wir leider der Post zu verdanken. Die Briefe wurden und werden immer alle zeitgleich versendet. Hier bittet Frau Messer um Entschuldigung.

 

Jedoch über angepasste Betreuungszeiten nach der Bekanntgabe von einer neuen Landesverordnung ist zeitlich trotz erhöhtem Arbeitseinsatz nicht eher zu schaffen. Ich persönlich nehme an, dass kleine Kommunen das vielleicht deshalb eher schaffen, da sie weniger Kitas zu planen haben. Andere sind vielleicht einfach mutiger in ihren Aussagen und gehen das Risiko ein, ggf. Versprechen wieder zurücknehmen zu müssen. Frau Messer gibt erst dann Informationen heraus, wenn sie sicher ist, dass sie ihre Versprechen einhalten kann.

 

Im nächsten Elternbrief der Stadt Waiblingen werden neben dem zukünftigen Konzept ab Mitte Juni, auch folgende Punkte thematisiert:

  •  Durchführung von Elterngesprächen
  •  Unterstützung für Vorschulkinder
  •  Öffnungszeiten

Wann der neue Elternbrief kommen wird, kann nicht gesagt werden. Sicher ist, er kommt einige Tage nach der Veröffentlichung der neuen Landesverordnung.

 

Abschließend möchte ich persönlich noch dafür sensibilisieren, dass wir auch mit der neuen Pressemeldung „Kitas sollen Ende Juni wieder vollständig öffnen“ nicht zu hohe Erwartungen haben sollten. Auch Ende Juni steht den Kitas nicht das gesamte Personal zur Verfügung, denn einige Erzieher/innen zählen zu einer Risikogruppe und werden weiterhin fehlen. Wie soll eine vollständige Öffnung unter diesen Umständen realisiert werden? Ich gehe davon aus, dass auch weiterhin nur eingeschränkt, aber erweitert eine Betreuung möglich sein wird.

 

Sollten weiterhin Fragen bestehen, dann schreiben Sie uns gerne oder wenden Sie sich an Frau Messer. Sie hat für alle ein offenes Ohr und versucht zu helfen.

 

Eine Rückmeldung von den kirchlichen Trägern haben wir noch nicht erhalten. Auch ihnen haben wir die Rückmeldungen der Eltern weitergeleitet.

 

Genießen Sie nun das lange Pfingstwochenende und bleiben Sie gesund!

 

Herzliche Grüße

Yvonne Bayer

GEB Waiblingen

 

  

Kontaktdaten von Frau Messer:

Tel.: 07151 5001-2800

E-Mail: annette.messer@waiblingen.de

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Diana L (Samstag, 30 Mai 2020 16:38)

    Vielen lieben Dank für diesen Informationsbrief!

  • #2

    Maria Lenz (Montag, 15 Juni 2020 20:35)

    Hat jemand was von der neuen Verordnung gesehen gehört, die Heute kommen sollte? 15.6.???

  • #3

    Simone L. (Montag, 22 Juni 2020 08:16)

    Guten Morgen,
    Darf man denn nun davon ausgehen, dass der Kindi ab dem 29.6. wieder wie zu den „Vor-Corona-Zeiten“ geöffnet ist für alle Kinder? Eine Info für die Eltern wäre toll, denn wir müssen auch planen.
    Danke und viele Grüße
    Simone L.

  • #4

    Yvonne (GEB) (Montag, 22 Juni 2020 08:37)

    Hallo zusammen,
    die Verordnungen des Landes erhalten immer alle gleichzeitig. Kita-Träger und Bürger/innen. Die Träger haben keinen Wissensvorsprung.
    Die Verordnung, die ab 29.6.20 gültig sein wird, kann hier eingesehen werden: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/aktuelle-infos-zu-corona/faq-oeffnung-kitas-und-grundschulen-ab-29-juni/

    Man darf nicht davon ausgehen, dass die Kitas wie vor Corona öffnen werden, da ich davon ausgehe, dass es Erzieher/innen gibt, die zur Risikogruppe gehören. Somit müssen die Konzepte an die aktuelle Personalsituation (neben den Räumlichkeiten) angepasst werden.

    Wir müssen uns gedulden, bis die Planungen der Träger abgeschlossen sind. Alle Aussagen die vorher getroffen werden, müssen ggf. wieder revidiert werden.

    Viele Grüße
    Yvonne